Psoriasis

Behandlung der Psoriasis (Schuppenflechte, gr. „psao“ – ich kratze)

Die Schuppenflechte ist eine chronisch-entzündliche Dermatose, die zu silbrigen, juckenden, entzündeten Hautstellen führt. Genau ist die Ursache für Schuppenflechte noch nicht bekannt, jedoch ist man der Überzeugung, dass es sich um eine Autoimmungerkrankung handelt, deren Veranlagung erblich ist.

Die Schuppen bestehen dabei aus einer Schicht abgestorbener Hautzellen, die sich bei Betroffenen durch eine Fehlinformation des Immunsystems statt alle 28 Tage, alle 3-6 Tage teilen. Durch eine zusätzliche Ansammlung weißer Blutkörperchen an der betroffenen Stelle kommt es zu einer Entzündung.

Die Veranlagung ist zwar erblich, jedoch löst diese allein noch keine Symptome aus. Sie muss zunächst „getriggert“, also ausgelöst werden. Dieser Faktor ist individuell verschieden.

Triggerfaktoren können sein:

– Verletzungen
– bestimmte Medikamente
– Suchtmittel wie Alkohol oder Nikotin
– Adipositas
– Infektionen durch Streptokokken
– Stress

Da die Ursache noch nicht genau bekannt ist, ist Psoriasis bis heute noch nicht heilbar, jedoch gibt es ein weites Spektrum an ausgereiften, wirkungsvollen Therapiemöglichkeiten. Diese können die Intensität der Schübe mildern und die Abstände vergrößern.

Formen

Psoriasis kann in jeder Altersgruppe auftreten, sowie an jeder Stelle des Körpers. In Mitteleuropa betrifft sie bis zu 2-3%, in den USA 4-5% der Bevölkerung. Es gibt zudem verschiedene Stärkegrade. Diese werden im PASI (Psoriasis Area and Severity Index) beschrieben:

– Mild: Weniger als 3% des Körpers sind betroffen
– Moderat: 3-10% des Körpers sind betroffen
– Schwer: Mehr als 10% des Körpers sind betroffen

1% entspricht der Größe Ihrer Hand.

Die Schuppenflechte lässt sich nicht nur in ihrer Stärke unterteilen, sondern auch in verschiedene Formen.
Die meistverbreitete ist die Psoriasis vulgaris, die gewöhnliche Schuppenflechte. Sie tritt vor allem an Ellenbogen, Schienbein und Kopfhaut auf. Weniger auf Brust, Rücken oder Gesäß, theoretisch kann sie aber überall auftauchen.

Außerdem gibt es noch die Psoriasis punctata, bei der der komplette Körper, oder große Teile davon, mit Streichholzkopfgroßen schuppenden Stellen überzogen ist.

Bei der Psoriasis geographica wachsen die Herde langsam zusammen.

Eine Sonderform der Psoriasis ist die Psoriasis Arthtritis, bei der auch die Gelenke betroffen sind. Dabei kann es dazu kommen, dass z.B. Finger oder Zehen anschwellen, Schmerzen und sich nicht mehr bewegen lassen. Sie kann sich auch auf das Kniegelenk und die Wirbelsäule auswirken. Hier ist eine rechtzeitige Diagnose wichtig, da diese Art wenn sie erstmal beginnt schnell vorranschreitet. In seltenen Fällen tritt sie ohne die typischen Hautmerkmale auf, was die Diagnose sehr erschwert.

Eine weitere Sonderform ist die Psoriasis pustulosa. Hier kommen vorallem an Händen und Füßen eitrige Pusteln vor, die sehr schmerzen und Laufen sowie Arbeiten sehr schwer gestalten.

In besonders schweren Fällen kann sie sich über den ganzen Körper verteilen, einhergehend mit Fieber, Abgeschlagenheit und einem chronischen Krankheitsgefühl

Behandlung mit UV Licht (Phototherapie)

Eine der vielversprechenden Behandlungsmöglichkeiten ist die UV-Lichttherapie. Viele Betroffene merken, dass sich die Symptome beim Urlaub am Meer in der Sonne verbessern oder fahren gezielt ans Schwarze Meer. Das liegt zum einen am Salzgehalt, der hilft die betroffenen Stellen zu lösen und zum anderen an der Wirkung des Sonnenlichts, speziell des UV-Bereichs.

Da jedoch die wenigsten am Meer wohnen, oder dauernd in den Urlaub fahren können gibt es UV-Lichttherapiegeräte, die man in Praxen oder im Heimgebrauch verwenden kann, die genau auf die Effekte an Meer und Sonne zurückgreifen. Es gibt hierbei zwei Behandlungsmöglichkeiten:

1. Behandlung mit UV-A Lichtgeräten
Hier gibt es die sogenannte PUVA Therapie, die für Psorale mit UVA steht. Psorale sind Stoffe, die die Haut lichtempfindlicher machen und die Behandlung verstärken. Ähnlich wie das Salz im Meer.
Dabei trägt der Patient entweder eine psoralehaltige Creme auf, oder badet in einer Lösung davon und wird anschließend bestrahlt. Die Einnahme in Tablettenform wird nur noch selten verwendet.

2. Die UV-B Lichttherapie.
Hier werden keine zusätzlichen Stoffe verwendet. Es gibt zwei verschiedene Gerätarten, einmal das Breitband UV-B, das ein Spektrum über mehrere Wellenlängen hat, und das Schmalband UV-B, das nur die Wellenlänge 311nm verwendet, da diese sich als besonders wirksam herausgestellt hat.

Welche Therapie verwendet wird, muss auf jeden individuell abgestimmt werden, so wie auch bei jedem die Psoriasis verschieden auftritt. Sprechen Sie am besten mit ihrem Hautarzt darüber.

Bis die Behandlung anspricht vergehen in der Regel vier bis sechs Wochen. Es müssen mehrere, regelmäßige Behandlungen erfolgen, weshalb auch der Heimgebrauch der Geräte möglich ist. Dieser steht, wie zuletzt in einer Studie bewiesen, der Behandlung in Kliniken in nichts nach und ist nach Einweisung unbedenklich.

Um die richtige Bestrahlungsdauer und Intensität für jeden zu finden, wird an nicht sichtbaren Stellen getestet, bei welcher Dosis ein leichter Sonnenbrand auftritt, und diese Dosis um 20% verringert.

Da sie im Prinzip die Wirkung des Urlaubs am Meer übernimmt ist die UV-Lichttherapie eine sehr natürliche Art der Schuppenflechtebehandlung. Jedoch sollte man der Einweisung des Arztes folgen, denn auch das zu lange Liegen am Strand kann Nebenwirkungen hervorrufen. Die Wirksamkeit der Phototherapie ist durch Studien belegt und viele Praxen, Kureinrichtungen und Privathaushalte vertrauen auf sie.